Berner Charta

Das Lebensende gemeinsam tragen

Zum Leben eines jeden Menschen gehören sowohl Krankheiten wie auch der Tod. Davon und von entsprechenden Gefühlen wie Verlust und Trauer sind wir alle früher oder später betroffen. In dieser Zeit haben wir Anspruch sowohl auf professionelle wie auch gesellschaftliche Unterstützung.

 

In der Schweiz ist die medizinische Versorgung weitgehend sichergestellt. Die Betroffenen und ihre Angehörigen sind jedoch oft mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die für Aussenstehende auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Dazu gehören Stigmatisierung, Ausgrenzung, Einsamkeit, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Notlagen sowie psychische Erkrankungen wie Angstzustände, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken. Um all dem vorzubeugen oder zumindest die Not zu lindern, braucht es eine Kultur des füreinander Daseins.

 

Die gegenseitige Sorge ist nicht nur eine Aufgabe des Staates, sondern liegt in der Verantwortung aller. Deshalb kümmern sich Bewohner*innen, Institutionen und Organisationen, Arbeitgeber*innen, Schulen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, kulturelle Einrichtungen, Freiwilligenorganisationen und Vereine gemeinsam um die Anliegen von und den Umgang mit Menschen am Lebensende sowie um deren Angehörige. 

 

In Bern setzen wir uns deshalb unter der Schirmherrschaft des Stadtpräsidiums und unter Einbezug unserer Partner*innen dafür ein, Betroffene und deren Angehörige in der letzten Phase des Lebens und darüber hinaus zu unterstützen. Als gemeinschaftlich engagierte Stadt fördern wir das gemeinsame Sorgetragen durch den Einbezug und die Vernetzung der Bevölkerung sowie durch eine thematische Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

 

Für einen guten Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer werden 

  • Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Organisationen für Hilfe und Pflege Zuhause gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden, Freiwilligen, Betroffenen und deren Angehörigen 
  • Arbeitgeber*innen gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden sowie 
  • Schulen aller Altersstufen gemeinsam mit den Schüler*innen und den Lehrpersonen

ermutigt, ihr eigenes Konzept zu erarbeiten. 

 

Unterstützend wirken 

  • Kirchen und Religionsgemeinschaften mit ihren spirituellen und seelsorgerischen Angeboten sowie 
  • kulturelle Einrichtungen wie Museen, Galerien und Theater mit regelmässigen Ausstellungen und Veranstaltungen zum Themenkreis Sterben, Tod und Trauer. 

Im Sinne der «Compassionate Cities» setzen wir uns in der Stadt Bern das Ziel, betroffene Menschen zu unterstützen. Wir definieren entsprechende Massnahmen und tragen gemeinsam deren Umsetzung. 

 

Bern, eine lebenswerte Stadt – von der Geburt bis zum Lebensende.