Gesundheitsstrategie 

Mit einer Motion wurde der Regierungsrat 2015 beauftragt eine Gesundheitsstrategie auszuarbeiten. Diese zeigt nun auf, wohin sich das Gesundheitswesen im Kanton Bern hin entwickeln soll und dient als Leitblanke für künftige Entscheide in der Gesundheitspolitik. Bisher verfügte der Kanton Bern über keine Gesundheitsstrategie. Diese Lücke soll nun mit verschiedenen Teilstrategien pro Versorgungsbereich erarbeitet werden.

Diese Strategie, welche eigentlich eher eine Versorgungsplanung ist, dient als Leitlinie der Behörden des Kantons Bern und wurde aus ihrer Sicht erarbeitet für Entscheide, die im Gesundheitsbereich im Zeitrahmen von 10 Jahren getroffen werden.

Obwohl im Bericht darauf hingewiesen wird, dass die Alterung der Bevölkerung, die Inklusion der Menschen mit Behinderung und die zunehmende Multimorbidität die Gesundheitsversorgung auf allen Ebenen beeinflussen werden, wird im Bericht festgehalten, dass neue Massnahmen nur umgesetzt und finanziert werden, wenn anderswo Einsparungen erzielt werden.

In folgenden Versorgungsbereichen werden Teilstrategien erarbeitet: 

• Somatische und psychiatrische Versorgung und Rehabilitation 
• Langzeitversorgung (ambulant und stationär) 
• Gesundheitsförderung und Prävention 
• Rettungswesen 
• Integrierte Versorgung 

Dies wird immer in Verbindung mit nationalen Strategien geschehen.

Es werden verschiedene (alterspolitisch wichtige) Planungserklärungen angenommen: 

• Integrierte Versorgung ist besonders zu beachten bei der Erarbeitung der Teilstrategie 
• End of Life Teilstrategie ist zu erarbeiten 
• Bei der Teilstrategie der Gesundheitsförderung ist auch der Erhalt der Selbstständigkeit (physische und psychische Gesundheit) der älteren Bevölkerung zu definieren. 

Der Bericht der Gesundheitsstrategie soll eine Grundlage für eine bedarfsgerechte, integrierte, innovative und patientenorientierte Entwicklung des bernischen Gesundheitswesens sein. Die Teilstrategien werden ab 2021 erarbeitet. Diese sollen auf konkrete Ziele und Massnahmen zur Konkretisierung der Gesamtstrategie fokussieren.

Die Umsetzung soll auf den bestehenden personellen Ressourcen erfolgen… 

Für die Finanzierung der Umsetzung der Massnahmen wird kein Zusatzbudget beantragt, da sie durch Einsparungen anderer Massnahmen erfolgen werden.

Fazit

Der Bericht und die Analyse sind eine wichtige und eine gute Grundlage für die zukünftige Gesundheitspolitik im Kanton Bern. Erst die Teilstrategien werden aufzeigen, inwieweit auf die altersspezifischen Themen eingegangen wird. Obwohl die grosse Zunahme der Bevölkerungsgruppe ü80 bekannt ist, ist der Regierungsrat der Meinung, dass die Gesundheitskosten bereits jetzt zu hoch sind.

Elisabeth Striffeler, Münsingen, Dezember 2020